Der Maler Julius Kornbeck ist auch 100 Jahre nach seinem Tod am 3.5.1920 in seiner Wahlheimat Nürtingen und Remstal nicht vergessen.
Am 21.7.1839 in Winnenden geboren kaufte Kornbeck 1885 das Oberensinger „hintere Schößle“ mit großem Park. Hier malte er und wurde eins mit der Natur. Er bildete ab, was ihm wichtig erschien, besonders die großen Silberpappeln und Weiden an Aich und Neckar. Die eigenen Schafe und Kühe der Nachbarn, die Nürtingen Stadtansicht mit Hohenneuffen waren meist Teil seiner Kulisse. Im Vordergrund waren Wiesen in impressionistischer Manier, oft mit Heuwagen und Bauersleuten.
So gut er auch finanziell ausgestattet war, hielt er sich nicht zu den „Hohen“ seiner Zeit. Dem württembergischen König Wilhelm versagte er 1914 bei der Eröffnungsausstellung des heutigen Max-Planck-Gymnasiums sogar den Wunsch ein Bild von ihm zu erwerben. Er liebte vielmehr die Kinder, die er bisweilen aufforderte auch mal eine Wolke auf sein Bild zu malen.
Bis heute hängen noch unzählige Zeugnisse seines Schaffen bei den Nachfahren seiner Freunde, denn meist schenkte er zur Hochzeit ein Bild her. Er ließ sich nicht von Konventionen verbiegen und dem Establishment einnehmen. Eigenwillig wie er war fand er seine Bewunderer in den Kindern, denen er sich mit Humor und Muse stets verbunden fühlte.
Dem „schwäbische Impressionisten“ ist im Alten Oberensinger Rathaus eine Ausstellung gewidmet, die leider im Moment wegen Corona nicht besucht werden kann. Deshalb gibt es bei der Galeriewerkstatt, Am Kührain 14, derzeit einige Bilder im Schaufenster zu sehen.